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Bilder aus Eriswil (Februar 2003)
Eriswil (Quelle:
Historisches Lexikon der
Schweiz)
Polit. Gem. BE, Amtsbez. Trachselwald. Die dem Oberaargau
zugewandte Gem. besteht aus dem Dorf E. mit den zwei Gütergem.
Vorder- und Hinterdorf, den Weilern Neuligen und Schwendi (1888-89
nach einer Grenzbereinigung mit Wyssachen hinzugekommen) sowie
Einzelhöfen. 1256 Erolzwile.
Einwohner: 1730 1'726 Einw.; 1764 2'092; 1850 1'973; 1900 2'083;
1980 1'364; 1990 1'477.
Kyburg. Ministerialen von E. starben im 14. Jh. aus. Als Teil des st.
gall. Meieramts Rohrbach kam E. im letzten Viertel des 14. Jh. unter
die Frh. von Grünenberg und in den Interessenbereich Berns, das
E. 1421 seinem Hochgericht Ranflüh und damit dem Emmental
zuteilte. Nach dem Kauf Rohrbachs 1504 wies Bern das Niedergericht E.
(mit jenem von Wyssachen) der Landvogtei Trachselwald (ab 1803 Amt)
zu und hob so E.s Bindung an den Oberaargau auf.
Zur Kirche (Turm evtl. 14. Jh., Chor 16. Jh., Schiff 1905), deren st.
gall. Kirchensatz nach der Reformation an Bern kam, gehörte bis
1966 auch Wyssachen. Mit der Teilung der Allmend 1455 sowie des
Armenwesens 1755 und 1796 trennten sich E. und Wyssachen.
1518 teilten Vorder- und Hinterdorf E. ihren Weidgang und
begründeten damit die beiden Gütergem. Nach
langjährigem Streit löste sich 1709-13 die Wald- und
Weidegemeinschaft mit Luthern im Schluck- und Hegenwald
(Warmisbachwald) auf. Unter dem Bevölkerungsdruck verschloss
sich die Gem. armen Zuzügern (Dorfrecht 1622) und versuchte den
Hausbau der Tauner auf der Allmend zu stoppen. Allmendordnungen
regelten den Weidgang und den Büntbau der Armen
(Möglicherweise kam hier der «Loosli» zum
Einsatz).
Aus dem Zwang zum Zusatzverdienst entwickelte sich um 1750 eine
schnell expandierende Leinwand-Heimindustrie mit einheim.
Verlagshäusern (Schmid), in den 1860er Jahren abgelöst
durch Fabrikproduktion. Trotz Textilkrise hielten sich drei
Leinenwebereien bis in die 1970er und 80er Jahre, eine Strickerei
1855-1990. E. ist überwiegend landwirtschaftl.-kleingewerbl.
orientiert mit neuen Fabrikationszweigen (Elektronik, Stalltechnik,
Verpackung). Dank guter Wohnlage, Strassen- und Bahnverbindung
(E.-Huttwilbahn 1915, Bus ab 1975) nach Huttwil und Sumiswald sind
neue Quartiere entstanden.
Quellen: SSRQ BE II/8
Literatur
-F. Häusler, Das Emmental im Staate Bern, 2 Bde.,
1958-68
-B. Schmid, A.O.R. Schmid, Sieben Generationen, 1962
-J. Rettenmund, Amtsbez. Trachselwald, 1991
Anne-Marie Dubler
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